Webinar „Diversity in Transport“

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USER-CHI ProjektlogoVielfalt, Gender und Verkehr – wie sind diese Themen miteinander verbunden? Mobilität ist essentiell, um nicht nur Menschen miteinander zu verbinden, sondern die soziale Teilhabe in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die die Wahl der Verkehrsmittel, der Zweck der Reise, Reisezeit, Reisedistanz und Reiserouten unterscheiden sich jedoch stark zwischen Alt und Jung, Männern und Frauen, Menschen mit eingeschränkter Mobilität und Menschen ohne eingeschränkte Mobilität. Genau diese Unterschiede bei den Mobilitätsmustern waren Gegenstand des ersten Webinars des Projekts USER-CHI am 7. Mai.

Zu Beginn des Webinars zum Thema Vielfalt im Verkehrssektor, stellte sich das Konsortium im USER-CHI Projekt die Frage “Wie kann die geschlechtsspezifische Dimension in die Verkehrsplanung und in Forschungsprojekte wie USER CHI integriert werden“?

Hierzu betonte Ricard Barberà-Guillem von IBV, ein Experte zum Thema menschenzentriertes Design, dass bis heute das Konzept des vermeintlich geschlechtsneutralen Designs oft eine Fehlvorstellung ist, da es die Bedürfnisse von Frauen nicht berücksichtigt. In Statistiken werden Frauen oft als Minderheiten betrachtet, obwohl sie die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Zum Beispiel werden Autos auf dem Massenmarkt oftmals nicht mit Crash-Dummies getestet, die nach dem Vorbild von Frauenkörpern gefertigt wurden, was wiederrum zu Sicherheitsproblemen, insbesondere im Hinblick auf Schwangerschaften, führen kann.

Im Verkehrssektor zeigt die geschlechtsspezifische Dimension sowohl Unterschiede bei den Mobilitätsmustern als auch bei der Einstellung gegenüber Innovationen sowie Umweltauswirkungen eigenen Handelns. Beispielsweise unternehmen Frauen oftmals, mehrere Fahrten pro Tag, die im Vergleich zu den von Männern unternommenen Fahrten kürzer sind. Daneben stehen Frauen technologischen Innovationen oftmals eher skeptisch gegenüber, sind sich jedoch den Umweltauswirkungen ihres Alltagsverhaltens bewusster und eher bereit, es entsprechend anzupassen. Daher können Frauen als Wegbereiterinnen für nachhaltigere Verkehrsmittel, wie z.B. E-Mobilität, fungieren.

Alessandra Barbierie von der Stadtverwaltung Florenz betonte, dass „die Sicherheit für Frauen zu allen Tages- und Nachtzeiten eine Priorität bei der Verkehrsplanung sein muss. Das Ziel sollte eine Stadt für alle sein“. Allerdings ist für die Lösung dieses Problems ein Zusammendenken von Fragen der sozialen Gerechtigkeit mit Fragen des technologie-zentrierten Verkehrssektors erforderlich, wobei noch Nachbesserungsbedarf besteht.

Da sich die Stadtpartner von USER-CHI auch mit dem Thema MaaS und E-Mobilität beschäftigen, muss berücksichtigt werden, dass Frauen den Dienst offenbar nicht mit Kindern in Anspruch nehmen. Chiara Lorenzini von der Stadtverwaltung Florenz merkt hierzu an, dass die Möglichkeit, Kindersicherheitssitze sowohl für E-Autos als auch für E-Bikes bei Dienstleistungen im Zuge von MaaS anzubieten, umgesetzt werden sollte.

Auf dem Weg der E-Mobilität in den Massenmarkt müssen die Bedürfnisse von Frauen sowohl in technologischer als auch in kommunikativer Hinsicht miteinbezogen werden. Bei letzterem gilt es vor allem Stereotype zu vermeiden, um einen breiten Adressatenkreis anzusprechen.

Daher wird USER-CHI die geschlechtsspezifische Dimension von Elektromobilität in Europa untersuchen und Ergebnisse in die praktische Umsetzung einfließen lassen.

Ansprechpartnerinnen:
Julia Schmidt
julia.schmidt@ikem.de 
Tel. +49 (0)30 408 1870 19

Anne Freiberger
anne.freiberger@ikem.de
Tel: +49 (0)30 408 1870 27

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Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

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