Der Verzicht auf fossile Energieträger bei der Wärmeversorgung von Gebäuden, auch als „Wärmewende“ bezeichnet, ist eine der zentralen Herausforderungen im Kontext der Bemühungen zum Klimaschutz in Deutschland. Es bedarf einerseits einer erheblichen Steigerung der Energieeffizienz gerade im Gebäudebestand sowie andererseits einer Deckung des verbleibenden Wärmebedarfs durch regenerative Energiequellen, wobei voraussichtlich der direkten oder indirekten Wärmeerzeugung aus Strom eine bedeutsame Rolle zukommt („Sektorkopplung“). Welche Technologien wo in welchem Umfang zum Einsatz kommen sollten, ist allerdings unter anderem aufgrund der großen (lokalen) Heterogenität des Gebäudesektors nur schwer im Detail abzuschätzen. So stellen sich sowohl technisch-systemische Analysen als auch die Gestaltung von regulatorischen Maßnahmen zur Transformation der Wärmeversorgung als besonders anspruchsvoll dar. Offensichtlich ist nur, dass aufgrund der langen Investitionszyklen kurzfristig wirksame Impulse nötig sind, um zu vermeiden, dass die Klimaschutzziele im Wärmesektor zunehmend außer Reichweite geraten.
Vor diesem Hintergrund veranstalteten
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- das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. (IKEM, Prof. Dr. Michael Rodi),
- das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE, Dr. Christoph Kost) und
- das Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) der TU Berlin in Zusammenarbeit mit der Professur Infrastrukturwirtschaft und -management (IWM) der Bauhaus-Universität Weimar (Prof. Dr. Thorsten Beckers)
am 15. November 2019 (Freitag) von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr zu diesem Thema die interdisziplinäre Tagung „Sektorkopplung und Wärmewende“.
Die Tagung richtete sich sowohl an Praktiker/innen (aus Politik, Verwaltung, Verbänden sowie Unternehmen etc.) als auch an Wissenschaftler/innen.
Veranstaltungsort
Die Veranstaltung fand im Hauptgebäude der TU Berlin (Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin) statt.
Vorträge
Hier können ausgewählte Vorträge der Tagung heruntergeladen werden:
- Dr. Christoph Kost (Fraunhofer ISE): Transformation des Wärmesektors und Auswirkung auf die Energienachfrage im Gesamtsystem
- Steffi Weyand (TU Darmstadt, Energiesysteme der Zukunft): Ökologische Folgenabschätzung von Wärmetechnologien
- Prof. Dr. Joachim Müller-Kirchenbauer / Benjamin Grosse (TU Berlin – E&R): Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Power-to-Heat
- Simon Schäfer-Stradowsky (IKEM): Bewertung des Rechtsrahmens für Power-to-Heat
- Nils Thamling (Prognos): Handlungsbedarf im Gebäudesektor bis 2030
- Dr. Veit Bürger (Öko-Institut): Klimaneutraler Gebäudebestand 2050: Herausforderungen an Politik und Infrastrukturentwicklung
- Lukas Vorwerk (TU Berlin – WIP) / Prof. Dr. Thorsten Beckers (Bauhaus-Universität Weimar – IWM): Regulatorische Instrumente im Mehrebenensystem und kommunale Wärmeplanung
- Lena Pickert (EWI / Universität Köln): CO2-Bepreisung im Gebäudesektor
Ansprechpartner:
IKEM
Lars Dittmar
Magazinstraße 15-16 , 10179 Berlin
lars.dittmar@ikem.de
+49 (0) 30 408 1870-12
Programm: Link