Seit einigen Jahren treten vor allem in europäischen Innenstädten eine Vielzahl an Anbietern von Sharing-Angeboten in den Markt ein und bieten von Pkw über (e)Fahrräder bis hin zu den kürzlich aufgetretenen eScootern eine Vielzahl von Fahrzeugen zur (kurzzeitigen) individuellen Nutzung an. Gleichzeitig treten insbesondere in Konkurrenz zum Taximarkt auch verstärkt sogenannte Ridesharing-Angebote wie UBER, MOIA oder auch BerlKönig auf. Allen diesen Angeboten ist gemeinsam, dass Sie sich auf die Kernstädte beschränken, nur über Smartphones genutzt werden können und einer sehr dynamischen Entwicklung unterliegen.
Wissenschaftlich umstritten ist, ob diese Angebote eher als Konkurrenz oder als Ergänzung zum klassischen ÖPNV aufgefasst werden können. Dies ist vor allem deshalb von Relevanz, da dem öffentlichen Verkehr im Kontext der Erreichung der nationalen Klima- und städtischen Emissionsziele eine zunehmend wichtigere Rolle zugedacht ist.
Vor diesem Hintergrund stellt sich in Deutschland die Frage, ob und wie Kommunen als unmittelbar betroffene Ebene, die Länder und auch der Bund als Gesetzgeber für den Personenverkehr in größerem Maße als bislang Einfluss auf diese Angebote hinsichtlich deren Ausgestaltung, der Nutzung des (knappen) Straßenraums und Aspekten der Digitalisierung nehmen sollten. Zentrale Fragen, die sich hierbei stellen, betreffen die verkehrlichen, umwelt- und klimaseitigen Effekte solcher Angebote, effektive und effiziente Handlungsoptionen aus ökonomischer Sicht zur diesbezüglichen Einflussnahme sowie die rechtliche Umsetzbarkeit aus nationaler als auch europäischer Perspektive. Vor diesem Hintergrund veranstalteten
- das Fachgebiet Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik (WIP) der TU Berlin in Zusammenarbeit mit der Professur Infrastrukturwirtschaft und -management (IWM) der Bauhaus-Universität-Weimar und Prof. (Dr. Thorsten Beckers und Tim Becker)
- und das IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (Hermann Blümel und Prof. Dr. Michael Rodi)
am 29. November 2019 (Freitag) von 9.00 Uhr bis 16.30 Uhr zu diesem Thema die Tagung „UBER, BerlKönig, VOI und Co.: Individualisierte öffentliche Verkehrsangebote – Wie sollte der regulatorische Rahmen gestaltet werden?“. Die Tagung richtete sich sowohl an Praktiker_innen (aus Politik, Verwaltung, Verbänden sowie Unternehmen etc.) als auch an Wissenschaftler_innen. Die Tagung fand im Jugendgästehaus Hauptbahnhof in der Seydlitzstraße 20 (10557 Berlin) statt.
Diese Tagung wurde im Rahmen des Kopernikus-Projektes „EnergiewendeNavigationssystem zur Erfassung, Analyse und Simulation der systemischen Vernetzungen“ (ENavi), gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), veranstaltet.
Vorträge
Folgend können ausgewählte Vorträge der Tagung heruntergeladen werden:
- Hermann Blümel (IKEM): Handlungsbedarf im Stadtverkehr und Erkenntnisinteresse zum iÖV
- Dr. Claudia Nobis (DLR-Institut für Verkehrsforschung): Was wissen wir über die Nutzer neuer Mobilitätsangebote und ihr Verhalten?
- Simon Schäfer-Stradowsky (IKEM): Innovation needs regulation – first
- Dr. Hubertus Baumeister (BBG und Partner): Die Integration und Steuerung von ODM-Verkehren (On Demand Mobility) durch Kommunen
- Prof. Dr. Thorsten Beckers (BUW – IWM) / Tim Becker (TUB – WIP / BUW – IWM): Ausgestaltungsfragen hinsichtlich der Regulierung von ÖPNV- und Sharing-Angeboten
Ansprechpartner_innen:
WIP
Alisa Grübel
Events@wip.tu-berlin.de
Tim Becker
tib@wip.tu-berlin.de
IKEM
Hermann Blümel
Magazinstraße 15-16 , 10179 Berlin
hermann.bluemel@ikem.de
+49 (0) 30 408 1870-27
Tagungsprogramm: Link