Eine flexible, dezentralisierte Energieerzeugung kann Emissionen senken und mehr Macht in die Hände der Verbraucher:innen legen – wenn Gesetze und Vorschriften das erlauben. Welche Rolle das Energierecht konkret im Kampf gegen den Klimawandel hat, verrät die Leiterin des IKEM-Fachbereichs Energierecht Judith Schäfer. Schäfer teilt außerdem Ihre Vision vom Energierecht der Zukunft und erklärt, warum sich das Energierecht aktuell im Wandel befindet.
Was macht der Fachbereich Energierecht?
Im Fachbereich Energierecht erarbeiten wir Handlungsempfehlungen und Gesetzesvorschläge für Entscheider:innen. Ziel ist es, diesen eine gute Grundlage für ihre politischen Entscheidungen an die Hand zu geben. Die Vorschläge erarbeiten wir zusammen mit Partnern und Partnerinnen aus der Wirtschaft, also damit aus der Praxis, mit Behörden, aber auch mit anderen Forschungseinrichtungen, überwiegend aus der technischen Ecke.
Welche Rolle spielt die Energiewirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel?
Die Energiewirtschaft ist in Deutschland für 35 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich. Diese Zahl stammt aus dem Jahr 2020. Die Emissionen sind rückläufig, wenn wir auf das Referenzjahr 1990 blicken. Zukünftig wird Strom aber eine immer bedeutendere Rolle spielen, insbesondere wenn wir auf die Elektrifizierung der anderen Sektoren, beispielsweise des Verkehrs, aber auch des Gebäudesektors blicken. Hier ist es ebenso wie für den Energiesektor unerlässlich, dass der dort genutzte Strom aus erneuerbaren Energien stammt.