Projekte vorstellen, Akteure vernetzen, konkrete Schritte verabreden: 200 Teilnehmende aus Kommunal-, Landes- und Bundespolitik, aus Unternehmen, Gewerkschaften, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen trafen sich am Montag zur ersten Lausitzkonferenz der Landesregierung in Schwarze Pumpe. Auf Einladung der Brandenburger Staatskanzlei zusammen mit IKEM und WindNODE wurden Wege und Vorhaben diskutiert, die die Lausitz zu einer europäischen Modellregion für eine erfolgreiche Strukturentwicklung machen sollen. Die Konferenz setzt den Dialog fort, den die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Michael Kretschmer, und der von Woidke eingesetzte Lausitz-Beauftragte, Klaus Freytag, vor Ort initiierten.
Die Lausitz mit ihren gut ausgebildeten Menschen, der industriellen Tradition, einer ausgezeichneten Energie-Infrastruktur, attraktiven Städten und Landkreisen mit bezahlbarem Wohnraum sowie der Lage im Großraum der Bundeshauptstadt biete beste Voraussetzungen für eine moderne Energieregion, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach zur Eröffnung der Konferenz.
Steinbach: „Mit den Milliardenzusagen des Bundes aus dem Strukturstärkungsgesetz, die wir ausgehandelt haben, kann Vieles vorangebracht werden. Dabei verfolgen wir parallel drei Ansätze: die ökologisch-wirtschaftliche Neuaufstellung der Energieregion, Forschung und Entwicklung sowie kurzfristige Firmenansiedlungen und -erweiterungen. Die Lausitz soll Energieregion bleiben. Dabei wird die Wasserstofftechnologie eine zentrale Rolle spielen. Bei Wärme und Strom müssen wir zunehmend eine dezentrale Versorgung erreichen, was die Übernahme größerer Verantwortung von Stadtwerken erfordert. Erste Erfolge haben wir bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze schon erreicht: Die Ansiedlung von Apworks, die Hybridlokfertigung sowie die geplante ICE-Wartung der Deutschen Bahn in Cottbus.“
Simon Schäfer-Stradowsky, Geschäftsführer des IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität: „Für eine erfolgreiche Transformation brauchen wir einen Schulterschluss der Wirtschaft in der Region und für die Region. Hierfür haben wir mit der Lausitz-Konferenz einen ersten wichtigen Impuls gegeben. Nun muss es darum gehen, bereits vorhandene Kompetenzen – etwa im Energiesektor – weiterzuentwickeln und gemeinsam voranzuschreiten. Das IKEM möchte diesen Prozess durch Vernetzung der Akteure und mit rechtswissenschaftlicher Expertise unterstützen.“
Markus Graebig, Gesamtprojektleiter beim Verbundprojekt WindNODE: „Unser Reallabor WindNODE bringt seit drei Jahren über 70 Partner aus ganz Ostdeutsch-land zusammen, die gemeinsam Lösungen für die Energiewende entwickeln. WindNODE liefert Blaupausen dafür, wie lebendige Unternehmensnetzwerke in der Energiewende etabliert werden, erfolgreiche Innovationen entstehen und unsere Region damit ihre Energiekompetenzen ins beste Licht rückt.“
Gut ein Viertel der im Strukturstärkungsgesetz vereinbarten 40 Milliarden Euro für die Kohleländer ist für die Brandenburgische Lausitz vorgesehen. Zu den zentralen Projekten zählen auch der Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecken Lübbenau–Cottbus sowie Cottbus–Forst, der Ausbau der A13, ein Gesundheitscampus und die Universitätsmedizin, Breitbandausbau und 5G-Mobilfunk.
Steinbach: „Wir wollen beweisen, dass Wirtschaftswachstum und Klimaschutz zugleich möglich sind. Die Region zu stärken, das Klima zu schützen, die Energieversorgung zu sichern und gut bezahlte Dauerarbeitsplätze in Industrie und Forschung, Verwaltung und Dienstleistungen zu schaffen – das ist unser Ziel. Wir wollen junge Menschen hier halten, Rückkehrwillige unterstützen und neue Fachkräfte für die Lausitz gewinnen.“
In einem an die Landesregierung übergebenen „Memorandum für Nachhaltigkeit, Innovation und Arbeitsplätze in der Lausitz“ versichern 10 in der Region aktive Unternehmen, Verantwortung für den notwendigen Wandel zu übernehmen und die Chance zu ergreifen, sich mit führenden Innovationen an die Spitze der Wirtschaftsentwicklung in der Lausitz zu stellen.
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