Bei einer gemeinsamen Online-Veranstaltung haben die Deutsche Energie-Agentur (dena) und das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) heute eine Kurzstudie zum Rechtsrahmen „Nachhaltiges Bauen und Sanieren“ vorgestellt. Die Untersuchung kommt zu dem Ergebnis, dass ökologische, soziokulturelle und ökonomische Nachhaltigkeitsaspekte im Gebäudebereich zwar rechtlich adressiert werden, das System aus europäischen und nationalen Vorschriften sowie technischen Normen jedoch sehr verschachtelt und mithin intransparent ist. Dies könnte der Baupraxis Schwierigkeiten in der Anwendung bereiten.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist in aller Munde und hat, wie unsere Analyse zeigt, durchaus auch im Gebäudebereich seinen Weg in die Rechtsordnungen gefunden. Das ist zu begrüßen, denn entsprechende verbindliche Vorschriften sind essentiell, um Treibhausgasemissionen und Abfall über den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden zu vermeiden. Sie können zudem dabei helfen, die Lebensqualität der Bewohner:innen zu verbessern“, sagt Studienautorin und IKEM-Nachhaltigkeitsexpertin Lioba Thomalla. „Leider umfassen die geltenden rechtsverbindlichen Vorschriften im Gegensatz zu freiwilligen Zertifizierungs- und Bewertungssystemen oftmals nur Teilaspekte, wie etwa die Energieversorgung. Einen nachhaltigen Gebäudebereich erreichen wir jedoch nur mit einem ganzheitlichen – alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit adressierenden – Rechtsrahmen.“
Die Kurzstudie wurde von der dena in Auftrag gegeben und kann ab sofort auf der Seite des „Gebäudeforums klimaneutral“ abgerufen werden. Das Gebäudeforum klimaneutral ist eine zentrale Plattform für qualitätsgesicherte Infos rund um klimaneutrale Gebäude und Quartiere. Es vereint ein Partnernetzwerk, innovative Werkstätten zum Aufbau von Wissen und die Multiplikation desselben. Mehr Informationen zum Gebäudeforum klimaneutral: Gebäudeforum klimaneutral (gebaeudeforum.de)