Am 4. Mai 2023 kamen die Mitglieder des MobiRural-Forschungskonsortiums am IKEM zusammen, um Forschungsergebnisse vorzustellen und die nächsten Schritte des Vorhabens zu besprechen. Im europäischen Projekt MobiRural werden Lösungen für eine nachhaltige ländliche Mobilität identifiziert und eine Lernplattform für die effektive Umsetzung vor Ort entwickelt. So soll die Verkehrswende in ländlichen Gebieten Europas unterstützt und die Mobilität für alle Menschen verbessert werden.
Zentrale Aufgabe des IKEM in MobiRural ist es, Schulungsinhalte für eine digitale Lernplattform zu entwickeln. Außerdem soll ein europäisches Expert:innen-Netzwerk für ländliche Mobilität aufgebaut werden, das auch über die Projektlaufzeit hinaus für den Wissenstransfer und zukünftige Kooperationen fortbestehen soll. Beim Treffen in Berlin wurden gemeinsam mit den Projektpartner:innen die Grundlagen für beide Arbeitspakete gelegt. So sollen die Multiplikator:innen im Netzwerk auf Schulungsmaterialen zurückgreifen können, die unter anderem auch Informationen und praktische Hinweise zu den rechtlichen Rahmenbedingungen für ländliche Mobilitätsangebote enthalten. Simon Kaser, wissenschaftlicher Referent am Fachbereich Mobilität des IKEM, berichtete bei der Veranstaltung über die bisherige Forschungsarbeit hierzu und stellte den Projektpartnern erste Ergebnisse vor.
Maria López Gálvez, Referatsleiterin für nachhaltige Mobilität bei der Regionalregierung Extramadura, legte in ihrem Vortrag dar, welche Chancen Technologien wie Transport-on-Demand und Big Data für mehr Effizienz in der Planung für ländliche Mobilität bieten. Richtig eingesetzt, könnten so nicht nur die Anzahl der Mobilitätsangebote vor Ort gesteigert werden. Eine bessere Zugänglichkeit von Waren und Dienstleistungen verbessere die Lebensqualität der Bewohner:innen und habe positive Auswirkungen auf die Gleichberechtigung von Männern und Frauen. Mit dem Projekt TADex stellte sie ein Praxisbeispiel vor, bei dem Linienverkehre in der Region Extremadura erfolgreich auf On-Demand-Busse umgestellt wurden.
Alexander Klinge (Neuland21) ging in seiner Präsentation auf die Anforderungen an Transportarten und Ziele in der ländlichen Mobilität ein. Dabei machte er deutlich, dass diese Anforderungen eng mit der jeweiligen Größe der Ortschaft zusammenhängen, also auch für ländliche Gebiete spezifische Lösungen gefunden werden müssen. Er stellte außerdem das Konzept Mobility as a Service (MaaS) vor, dass verschiedene On-Demand-Mobilitätsdienstleistungen in einer zentralen, benutzerfreundlichen Plattform vereint. Im Projekt Open-Source-Software für den ländlichen On-Demand-Verkehr (OSLO) entwickle Neuland21 derzeit ein entsprechendes Programm für Kommunen.