Viele nicht-fossile Antriebsarten stoßen an ihre Grenzen, wenn es darum geht, Containerschiffe über große Distanzen zu transportieren. Grünes Ammoniak besitzt hingegen hervorragende Eigenschaften für den Einsatz in der Schifffahrt. Heute hat das IKEM ein Infoposter veröffentlicht, mit dem das Potential von grünem Ammoniak für die Dekarbonisierung des maritimen Verkehrssektors verdeutlicht werden soll.
Angesichts der Klima- und Energiekrise ist die Dekarbonisierung unserer Energieversorgung so wichtig, wie nie zuvor. Das trifft insbesondere auf den Schifffahrtssektor zu, der zu den größten CO2-Emittenten weltweit gehört. “Weder Wasserstoff noch Lithium-Ionen-Batterien besitzen die nötige Energiedichte, um Containerschiffe über tausende Kilometer mit Treibstoff zu versorgen”, erklärt Menke Knol, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Nachhaltigkeit und Innovation des IKEM.
Und an dieser Stelle kommt Ammoniak ins Spiel: Dieser mit erneuerbaren Energien produzierter Treibstoff kann den Weg für einen klimaneutralen Schifffahrtssektor bereiten. Derzeit wird diese nachhaltige Antriebsart noch nicht kommerziell eigesetzt. Dies könnte sich aber schon bald ändern: Es wird erwartet, dass die Internationale Seeschifffahrts-Organisation Ammoniak 2023 als Treibstoff für die Schifffahrt offiziell anerkennen wird.
“Bis 2023 benötigen wir politische Zielsetzungen für die nachhaltige Schifffahrt, Mittel für Forschung und Entwicklung, Investitionen in die Infrastruktur und natürlich einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien, um die Produktion von grünem Ammoniak voranzutreiben. Vor uns liegt ein langer Weg, aber mit politischem Willen und innovativen Unternehmen, kann grünes Ammoniak im nächsten Jahrzehnt zum wichtigsten Treibstoff der Schifffahrt werden”, sagt Anika Nicolaas Ponder, Leiterin des Fachbereichs Nachhaltigkeit und Innovation.