Anlässlich der COP26 Weltklimakonferenz in Glasgow hat das an der Universität Greifswald neu gegründete One Health Research Centre (OHRC) einen Aufruf zum Handeln unter dem Titel „Vom Bauen zum Wachsen der Städte: Die Bauordnung als Katalysator für die Wiederherstellung von Ökosystemen“ veröffentlicht. Darin wird die dauerhafte Integration umweltschützender Maßnahmen ins Baurecht gefordert. Das Thesenpapier wurde gemeinsam vom Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM), Prof. Michael Rodi (Universität Greifswald) sowie den OHRC Partnern Prof. Stefano Mancuso (Universität Florenz) und Prof. Stefano Boeri (Polytechnische Universität Mailand) entwickelt.
Die Universität Greifswald und das IKEM haben sich mit der neuen Gesundheits- und Nachhaltigkeitsinitiative der Therme Group, Therme One Health, zusammengeschlossen und den Aufbau eines One Health Research Centre in Greifswald vereinbart. Gemeinsames Ziel ist es, evidenzbasierte Beiträge zu leisten für Gesundheit und Wohlergehen der Gesellschaft sowie zum Klimaschutz und gleichzeitig gesunde und gesundheitsfördernde Umweltbedingungen zu erhalten und wiederherzustellen. Das transdisziplinäre und kollaborative Zentrum ist an der Universität Greifswald angesiedelt. Der Wissenschaftsstandort Greifswald ist mit der Universität, der Universitätsmedizin, dem Friedrich-Loeffler-Institut – Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit und dem im Aufbau befindlichen Helmholtz-Institut für One Health ein international bedeutsamer Knotenpunkt für One Health-Forschung.
Das OHRC vereint die Kompetenz der Universität Greifswald in Humanmedizin, Krankheitsprävention und Umweltforschung mit der Expertise des IKEM in den Bereichen Klimaschutz und Rechtsgestaltung und den innovativen Unternehmen aus dem Bau-, Technologie-, Infrastruktur- und Kultursektor der Therme Group. Die drei Partner beziehen ihre umfangreichen Netzwerke aus akademischen Einrichtungen, Nichtregierungsorganisationen, Gesundheitsdienstleistern, Stadtentwicklern, Designern und Architekten mit ein. Die so geschaffene wissenschaftsbasierte Kooperationsplattform bietet die Basis, um Forschungsprojekte zu den Wechselwirkungen und korrelierenden Elementen in der Gesundheit von Menschen, Tieren und der Umwelt (One Health) durchzuführen. Die Erkenntnisse sollen helfen, öffentliche Räume mit positiven Effekten für Gesundheit, Wohlbefinden und Klima zu schaffen. Durch die Infrastruktur- und Stadtentwicklungsinitiativen von Therme One Health sollen diese Erkenntnisse in Städten weltweit Anwendung finden.
Das OHRC wird neuartige Ansätze für die Untersuchung von Gesundheit, Krankheitsprävention und Hygiene sowie neue Nachhaltigkeitsstandards und Bewertungsinstrumente entwickeln, mit denen der Einfluss der Projekte der Therme Group und von Therme One Health auf Umwelt und Klima sowie auf die Lebensqualität und Gesundheit der Bevölkerung untersucht und weiter verbessert werden kann. Die Projekte des OHRC werden mit einem starken Fokus auf die Übertragbarkeit der Forschungsergebnisse geplant, um die Weiterentwicklung der Gesundheits-, Technologie-, Stadtentwicklungs-, Bau- und Designindustrie möglichst breit zu unterstützen. Das OHRC soll im Jahr 2022 erste Erkenntnisse und Ergebnisse veröffentlichen und wird zunächst von der Therme Group finanziert.
Zitate:
Simon Schäfer-Stradowsky, Geschäftsführer des IKEM: „Als interdisziplinäres Forschungsinstitut sind wir davon überzeugt, dass Klimaschutz immer aus einer ganzheitlichen Perspektive betrachtet werden muss. Deshalb freuen wir uns, dass wir unsere Expertise und Erfahrung im One Health Research Centre einbringen dürfen und positive Impulse für den Umwelt- und Klimaschutz setzen können.“
Robert Hanea, Vorsitzender und CEO der Therme Group: „Mit der Gründung des One Health Research Centre unternehmen wir die notwendigen Schritte, um unser Verständnis von ganzheitlichem Wohlbefinden in einem akademischen Rahmen zu untermauern. Indem wir mit der Universität Greifswald kooperieren, können wir die renommierten Expert*innen und Wissenschaftler*innen, die zu One Health arbeiten, miteinander verbinden.“
Mikolaj Sekutowicz, Mitbegründer und CEO von Therme One Health: „Therme One Health wurde von der Therme Group gegründet, um der kritischen Tatsache Rechnung zu tragen, dass heutige Großstädte eine ungesunde Umgebung für unseren Planeten und den Menschen selbst darstellen. Durch das One Health Research Centre wollen wir Erkenntnisse und Innovationen bereitstellen, um einen Paradigmenwechsel in der Art und Weise einzuleiten, wie wir unsere Beziehung zur Umwelt verstehen und gestalten, um unsere Städte in eine weltweite Infrastruktur der Gesundheit und Nachhaltigkeit zu verwandeln.“
Prof. Katharina Riedel, Rektorin der Universität Greifswald: „Die Universität Greifswald sieht das One Health Research Centre als Chance, die hervorragende und gesellschaftlich hoch relevante Forschung zu One Health in Greifswald in die Praxis zu übertragen. Mit starken und nachhaltig denkenden Partnern leisten wir damit einen Beitrag zu einer gesunden Gesellschaft in einer gesunden und gesundheitsfördernden Umwelt.“