Mehr Flächen für Solarstrom

Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen effektiv planen und genehmigen

Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf einem grünen Feld

Die Energiewende ist in vollem Gange und der Ausbau erneuerbarer Energien spielt dabei eine entscheidende Rolle. Um die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen, ist es jedoch notwendig, den Zubau von Solaranlagen zu beschleunigen. In einem jetzt veröffentlichten Poster zeigen das IKEM und GermanZero deshalb, wie die Planung und Genehmigung von Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen (FFPV) in Zukunft effektiver gestaltet werden kann.

„Bis 2030 sollen in Deutschland zusätzliche PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 215 Gigawatt installiert werden. Jährlich müssten also durchschnittlich 21 Gigawatt hinzukommen. Davon sind wir weit entfernt: 2022 wurden nur rund 7 Gigawatt zugebaut. Ohne gezielte Maßnahmen zur Förderung des PV-Ausbaus, insbesondere von Freiflächen-Anlagen, werden wir das Ziel nicht erreichen“, erklärt Judith Schäfer, Leiterin des Fachbereichs Energierecht am IKEM.

“Für das Poster haben GermanZero und das IKEM den gesamten Prozess von der Standortprüfung über die Baugenehmigung bis hin zum Netzanschluss, dem tatsächlichen Bau und der Inbetriebnahme von FFPV-Anlagen unter die Lupe genommen. Die rechtlichen und praktischen Hürden, auf die wir gestoßen sind, verzögern den Ausbau erheblich”, sagt Prof. Dr. Stephan Breidenbach, Leiter des Legal und Policy Teams bei GermanZero.

Die kürzlich veröffentlichte PV-Strategie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz adressiert gegenwärtige Problempunkte, die auch GermanZero und das IKEM im Rahmen des jetzt veröffentlichten Posters als kritisch für den Ausbau von FFPV-Anlagen identifiziert haben. Dazu gehören klare und bundesweit einheitliche Genehmigungskriterien sowie Fristen für die Genehmigungsverfahren.

Dennoch zeigen die Untersuchungen von GermanZero und dem IKEM, dass über die PV-Strategie hinaus weitergehender Handlungsbedarf besteht, etwa bei der fehlenden effektiven Flächenvorsorge. Für das jetzt veröffentlichte Poster haben GermanZero und das IKEM deshalb weitergehende Maßnahmen für eine effektivere Planung und Genehmigung von FFPV-Anlagen entwickelt. Hierzu zählen unter anderem:


    • Sicherung von ausreichend Flächen für FFPV-Anlagen durch verbindliche Flächenziele, z. B. im Rahmen eines “Solar-an-Land-Gesetzes“
    • Nutzungskonkurrenzen auflösen durch eine stärkere raumplanerische Steuerung und einheitliche Vorgaben bei Raumordnungsverfahren
    • Schnelle und einfache Genehmigungsverfahren sowie mehr qualifiziertes Personal in den Genehmigungsbehörden
    • Stärkere Bürger:innenbeteiligung
    • Erneuerbare-Energien-Ausbau und Naturschutz in effizienten Ausgleich bringen, z. B durch populationsbezogene Artenschutzprüfungen
    • Hürdenabbau bei Netzanschluss, Bau und Inbetriebnahme durch mehr Standardisierung und Digitalisierung sowie Fristen für Netzverträglichkeitsprüfungen


Damit die Ausbauziele der Bundesregierung erreicht werden können, müssen die Maßnahmen in die geplanten Solarpakete aufgenommen werden. Mehr Informationen zu den Maßnahmen finden Sie auf dem Poster, das hier heruntergeladen werden kann.

Kontakt

Judith Schäfer-GendrischQuelle: IKEM/Jule Halsinger

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

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IKEM and EUETH will be hosting a series of side events at this year’s climate negotiations to discuss the energy-climate-defense nexus, the reconstruction of Ukraine’s energy system, and nature-based solutions for climate mitigation.