Im Verlag Springer ist der fünfte Band der IKEM-Schriftenreihe erschienen. Die Dissertation von Dr. Roman Weidinger untersucht den Rechtsrahmen der staatlichen Bedarfsplanung im Kontext der Energiewende. Im Mittelpunkt steht dabei die Flächenbedarfsplanung für Windenergieanlagen.
Am Beispiel der Windenergie untersucht Weidinger den allgemeinen Rechtsrahmen für die Flächenbedarfsplanung sowie die Auswirkungen des 2023 in Kraft getretenen Windenergieflächenbedarfsgesetzes (WindBG). Dieses legt unter anderem fest, dass bis 2032 zwei Prozent der Fläche Deutschlands für den Bau von Windenergieanlagen auszuweisen sind.
Ausgehend von der über die Zeit gewachsenen Bedeutung der Bedarfsplanung im Kontext des Infrastrukturausbaus unterstreicht die Arbeit die zentrale Bedeutung der Flächenbedarfsplanung für die Windenergie: Sie übernimmt die systematische Flächensteuerung für den Bau der Anlagen, schafft Planungs- und Rechtssicherheit für Investitionen und fördert so den Ausbau der Windenergie.
Zentrales Erkenntnisinteresse der Untersuchung ist, welches zusätzliche Potenzial die staatliche Flächenbedarfsplanung für die Energiewende entfalten kann. Weidinger kommt zu dem Ergebnis, dass eine Stärkung des Instruments dazu beitragen könne, die Netzplanung besser auf den EE-Anlagenzubau abzustimmen, da zusätzliche Informationen über die Verteilung des regionalen Zubaus bereitstünden. Speicher und Power-to-X-Projekte könnten ebenfalls Bezug auf die Planung nehmen und so womöglich einfacher realisiert werden. Nach dem Muster der neuen Regelungen für die Windenergie sollte die Flächenbedarfsplanung zudem auf andere Erzeugungsarten, insbesondere die Freiflächen-Photovoltaik ausgeweitet werden. Abschließend weißt Weidinger darauf hin, dass die Flächenbedarfsplanung auch für einen schonenden Ausgleich zwischen Windenergienutzung und Anliegen des Naturschutzes genutzt werden könne. Durch diese Maßnahmen könne die Energiewende insgesamt beschleunigt werden.