Landesnetzwerk BürgerEnergieGenossenschaften Rheinland-Pfalz veröffentlicht den vom IKEM miterarbeiteten Anwenderleitfaden zum Einsatz von Energiespeichern. Darin werden erstmalig potentielle Geschäftsmodelle für Energiegenossenschaftsprojekte systematisch dargestellt.
Mit dem wachsenden Anteil von Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energien muss das Energiesystem immer flexibler werden. Strom- und Wärmespeicher sowie die Kopplung von Strom- und Wärmesektor durch Power-to-Heat spielen hierbei eine zentrale Rolle. Welche Geschäftsmodelle sich dabei für Energiegenossenschaften eröffnen, hat das IKEM und seine Projektparner im Auftrag des Landesnetzwerks BürgerEnergieGenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V. (LaNEG) untersucht.
Von Seiten des IKEM waren Verena Lerm und Simon Schäfer-Stradowsky an der Erarbeitetung des Leitfadens beteiligt. Dies geschah in enger Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg sowie dem Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung in Stuttgart. Gefördert wurde der Anwenderleitfaden durch das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz.
Die Autorinnen und Autoren haben zehn Geschäftsmodelle, die für genossenschaftliche Projekte infrage kommen, hinsichtlich ihrer Komplexität und Wirtschaftlichkeit bewertet. Zu jedem Geschäftsmodell werden auch die relevanten rechtlichen Fragen im Überblick dargestellt sowie die anfallenden Abgaben, Umlagen und Steuern benannt. Im Wärmebereich werden mehrere Geschäftsmodelle mit geringerer Komplexität beschrieben, etwa Wärmeliefer-Contracting für Mehrfamilienhäuser und Gewerbe. Die Projekte im Strombereich, etwa Mieterstrom mit Photovoltaik und Batteriespeicher, sind tendenziell komplexer. Für Energiegenossenschaften heißt das, „Geschäftsmodellen im Strom- und Wärmespeicherbereich frühzeitig Aufmerksamkeit zu widmen, im eigenen Umfeld neue Marktnischen zu entdecken und Kompetenzen im Umgang mit höheren unternehmerischen Risiken zu erwerben“, so die Autorinnen und Autoren. In weiteren Kapiteln des Leitfadens werden die unterschiedlichen Wärme- und Stromspeichertechnologien beschrieben und die wesentlichen rechtlichen Aspekte bei genossenschaftlichen Stromspeicherprojekten dargestellt.
Die Publikation kann kostenfrei beim Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland-Pfalz e.V. (LaNEG e.V.) bezogen werden uund steht außerdem zum Download zur Verfügung. Das LaNEG stellt bei einer Veranstaltung am 5. Mai beispielhaft Geschäftsmodelle aus dem Leitfaden in einer Veranstaltung vor. Weitere Informationen zum Programm gibt es auf der LaNEG-Website.
Ansprechpartner:
Verena Lerm
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Tel. +49 (0)30 408 18 7010
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