IKEM bei der COP26

Zu den wohl wichtigsten Themen der diesjährigen COP in Glasgow gehören die Verhandlungen über die Umsetzung von Artikel 6 des Pariser Klimaabkommens – dem letzten noch nicht fertig ausgehandelten Teils des „Paris Rulebook“ in dem es um die Schaffung eines globalen CO₂-Zertifikatehandels geht. Das IKEM wird ebenfalls in Glasgow vertreten sein, um Ideen für Marktdesigns zu diskutieren, mit denen Klimaneutralität erreicht werden kann und nachhaltiges Handeln attraktiver wird. Im Mittelpunkt stehen für das IKEM in diesem Jahr außerdem die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Stadtplanung.

Veranstaltungen des IKEM bei der COP26

Climate Law & Governance Day

Sustainable urban planning: regulatory frameworks for and investment in rapid decarbonization of cities

5. November 2021, 15:35 - 16:45 Uhr (MEZ) | University of Glasgow, Kelvin Gallery, University Avenue, Glasgow G12 8QQ

Mit einem Anteil von 75 Prozent am weltweiten Treibhausgasausstoß sind Städte nicht nur einer der Haupttreiber des Klimawandels, sondern auch der richtige Ort für effektive Klimaschutzmaßnahmen.

Stadtverwaltungen kommt deshalb einen Schlüsselrolle bei der Planung und Regulierung sowie bei der Schaffung geeigneter Bedingungen für Investitionen in eine kohlenstoffneutrale, nachhaltige Stadtplanung zu. Am diesjährigen Climate Law & Governance Day lädt das IKEM Bürgermeister, Rechtsexperten und Interessenvertreter ein, Best-Practice-Beispiele für die Dekarbonisierung von Städten zu diskutieren.

Offizielles COP-Side-Event

Net Zero Climate Law & Governance: Advancing Ambition & Action

6. November 2021, 11:30-12:45 Uhr | Clyde Auditorium, UNFCCC Blue Zone

Gemeinsam mit dem Centre for International Sustainable Development Law (CISDL), der Asociación Ambiente y Sociedad (AAS) und dem Centro Alexander v. Humboldt, veranstaltet das IKEM eine interaktive Podiumsdiskussion, die sich an Klimarechts- und Governance-Experten aus der ganzen Welt richtet. Dabei wird es um die Stärkung der Ambitionen des Pariser Abkommens, Transparenz und Compliance gehen. Das IKEM wird seine Forschungsergebnisse zu den Auswirkungen, Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Transformation unserer Städte vorstellen.

Aufforstungsworkshop

10. November 2021, 11.00 Uhr | Broomfield Park, Glasgow G21 3UU

Therme One Health pflanzt gemeinsam mit SUGI und IKEM einen biodiversen Taschenwald in der diesjährigen COP-Gastgeberstadt Glasgow. Broomfield Forest wird 400 Quadratmeter bedecken und aus in Schottland heimischen Bäumen bestehen. Der Wald wird ein Beispiel dafür sein, wie Städte zum Mittelpunkt der Neudefinition der Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt werden können und wie sie als Katalysator für die Wiederherstellung von Ökosystemen und das Wohlergehen des Planeten dienen können.

Podiumsdiskussion

Climate Justice, Risk, and Wellbeing

11. November 2021 | Ramshorn Theatre, 16 Richmond St, Glasgow G1 1QX

Prof. Dr. Michael Rodi ist Teilnehmer dieser vom COGITO Epistemology Research Centre organisierten Podiumsdiskussion zum Thema „Climate Justice, Risk, and Wellbeing“. Diese ist Teil des UK Universities Network COP26 Innovation Showcase. Zu den weiteren Diskussionsteilnehmern gehören: Mona Simion und Chris Kelp (Universität von Glasgow) und Giada Frantantonio (Universität von Edinburgh).

Green futuristic skyscraper Bosco Verticale, vertical forest apartment building with gardens on balconies. Modern sustainable architecture in Porta Nuova district, Milan, Italy.Quelle: goncharovaia - stock.adobe.com

Podiumsdiskussion

From Building to Growing Cities

11. November 2021, 19.00 Uhr | Platform, 253 Argyle St, Glasgow G2 8DL

Städte müssen nachhaltiger und gesünder für ihre Bewohner:innen werden. Um dies zu erreichen, müssen wir über einen rechtlichen Rahmen für ein klimafreundliches Bau- und Planungsrecht nachdenken. Die Podiumsdiskussion, veranstaltet von unserem Partner Therme One Health,  befasst sich genau mit diesem Thema und ist Teil unserer gemeinsamen Initiative „Wellbeing Cities“ im Rahmen des One Health Research Center.

Networking

IKEM Feierabendbier

Täglich ab 19.00 Uhr | Wechselnde Locations

Natürlich stehen die Klimaverhandlungen und der wissenschaftliche Austausch bei der COP im Mittelpunkt. Gleichzeitig bietet die COP auch eine hervorragende Gelegenheit, sich mit anderen Forscher:innen, Klimaschützer:innen und Aktivist:innen zu vernetzen. Das IKEM trifft sich während der COP jeden Abend in einem Restaurant oder einer Bar, um den Tag Revue passieren zu lassen. Wo genau erfahren Sie über Twitter. Kommen Sie auf einen Drink vorbei!

Hintergrund: Nachhaltige Städte

Städte stehen für rund zwei Drittel des weltweiten Energieverbrauchs und erzeugen etwa 70 % der weltweiten CO2-Emissionen. Dabei variieren die Emissionswerte zwischen den Städten erheblich, was auf unterschiedliches Handeln vor Ort sowie auf andere Faktoren wie die geografische Lage, die Wirtschaftskraft und das Einkommensniveau der Haushalte zurückzuführen ist. Trotz dieser Unterschiede sind die wichtigsten Emissionsquellen überall gleich: es handelt sich um den Straßenverkehr sowie den Energieverbrauch von Wohn- und Geschäftsgebäuden.

Auch in Zukunft wird der Anteil der urbanen Bevölkerung parallel zum Anstieg der Weltbevölkerung weiter zunehmen. Schätzungen zufolge wird die Zahl der in Städten lebenden Menschen bis 2050 gegenüber 2018 um 2,5 Milliarden ansteigen. Um dieses Bevölkerungswachstum zu bewältigen, wird die mit Städten bebaute Fläche im gleichen Zeitraum wahrscheinlich um den Faktor 2,5 zunehmen. Mit der fortgesetzten Versiegelung von Flächen werden sich aktuelle Probleme, z. B. urbane Wärmeinsel-Effekte, weiter verschärfen.

Zusätzlich zu ihren negativen Umweltauswirkungen schaden die Städte von heute auch der Gesundheit ihrer Bewohner. Die Luftverschmutzung mit Stickoxide, Feinstaub und anderen Schadstoffen ist dort in der Regel besonders hoch und für unzählige vorzeitige Todesfälle pro Jahr verantwortlich. Auch das Risiko stressbedingter psychischer Erkrankungen ist in Städten größer als in ländlichen Gebieten, ebenso wie die Häufigkeit von allergischen Erkrankungen.

Kurz gesagt, die heutigen Städte sind weder für die Menschen, die dort leben, noch für den Planeten als Ganzes gesund. In Übereinstimmung mit dem Programm der Vereinten Nationen für menschliche Siedlungen (UN-Habitat) verfolgt das IKEM daher einen Forschungsansatz, bei dem zur die „Form und Funktion von Stadt neu überdacht“ werden soll.

IKEM Working Paper

In Vorbereitung der COP hat das IKEM seinen Forschungs- und Arbeitsstand im Working Paper „Sustainable Cities“ zusammengefasst. Diese Analyse befasst sich eingehend mit der Frage, was eine Stadt nachhaltig macht und identifiziert drei übergreifende Handlungsfelder für die Transformationsprozessese auf dem Weg dorthin.

Policy Paper zu Artikel 6

Artikel 6 des Pariser Abkommens (PA) sieht für die Vertragsparteien verschiedene freiwillige Optionen zur gemeinsamen Umsetzung ihrer national festgelegten Beiträge (NDCs) vor. Allerdings werden die Länder nicht die einzigen Akteure an den internationalen Kohlenstoffmärkten sein: Art. 6.4 PA erkennt ausdrücklich die Notwendigkeit an, Anreize für die Beteiligung privater Unternehmen zu schaffen. Dieses Policy Paper enthält Empfehlungen, wie das Regelwerk für Art. 6.4 PA so gestaltet werden kann, dass ein bestmögliches Engagement des Privatsektors ohne Gefährdung der umweltpolitischen Integrität erzielt werden kann.

Briefing: COP-Verhandlungsergebnisse zu Artikel 6

Nach ausführlichen Verhandlungen haben die Delegierten der COP26 in Glasgow ein Regelwerk für Artikel 6 des Pariser Abkommens beschlossen. Diese Vorgaben bestimmen die Regeln für die Operationalisierung der Mechanismen internationaler Kohlenstoffmärkte. Die genaue Ausgestaltung des Regelwerks konnte seit 2015 trotz zahlreicher Verhandlungsrunden nicht abgeschlossen werden.

Dieses Briefing skizziert die wichtigsten Ergebnisse und Auswirkungen der COP26-Verhandlungen zu Art. 6 PA und diskutiert mögliche Konsequenzen für freiwillige Kohlenstoffmärkte sowie für REDD+.

Kontakt

IKEM – Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V.

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IKEM and EUETH will be hosting a series of side events at this year’s climate negotiations to discuss the energy-climate-defense nexus, the reconstruction of Ukraine’s energy system, and nature-based solutions for climate mitigation.