Die IKEM-Jahrestagung 2018 fand am 15. März unter dem Titel „Klimafinanzierung in Deutschland: Wie finanzieren wir die Energiewende und die Klimaschutzziele 2050?“ in Berlin statt.
Eingeläutet wurde die IKEM-Jahrestagung mit Grußworten des IKEM-Direktors Prof. Dr. Rodi und Klaus Feiler, Staatssekretär der Senatsverwaltung für Finanzen von Berlin. Nach einer Einführung in das Thema Klimafinanzierung durch Simon Schäfer-Stradowsky, Geschäftsführer des IKEM, kamen die Gäste mit den Rednern ins Gespräch. Dabei stelle Staatssekretär Feiler heraus, dass mit dem Berliner Energie- und Klimaschutzprogramm 2030 konkrete Haushaltsmittel für Klimaschutzinvestitionen verknüpft sind. Ein vielversprechender neuer Ansatz wäre es, die gesamten Ausgaben nach Klimaschutzkriterien zu bewerten, nach dem Vorbild des Gender Budgeting in Berlin.
Aleksandra Novikova vom IKEM stellte in ihrem Vortrag das Projekt „Dynamic Light“ vor, bei dem es um die Analyse unterschiedlicher Finanzierungsmodelle für öffentliche Beleuchtung aus sieben europäischen Ländern geht. Dabei wurde klar, dass es für deutsche Kommunen eine Reihe erfolgversprechender und bisher nicht genutzter Modelle zur Finanzierung kommunaler Infrastruktur gibt, mit der effizientere Straßenbeleuchtung installiert werden kann.
David Uong, Projektmanager bei der Berliner Energieagentur, erläuterte in seinem Vortrag die Finanzierungs-Herausforderungen, vor denen Kommunen wie Berlin derzeit stehen. Besonders im Blick stand die Bundeshauptstadt, die sich selbst das Ziel gesetzt hat bis 2050 klimaneutral zu werden.
Abgerundet wurden das Programm durch die Podiumsdiskussion „Klimafinanzierung in Deutschland – quo vadis?“ mit Lisa Badum (MdB und klimapolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN), Julia Anna Bingler (Referentin für klimagerechte Investitionen von Germanwatch) sowie Simon Schäfer-Stradowsky (Geschäftsführer des IKEM). Dabei wurde deutlich, dass es für die Erreichung der Klimaschutzziele nötig ist, klimaschädliche Subventionen abzubauen und die Lenkungswirkung klimaschonender öffentlicher Investitionen stärker zu nutzen. Kommunen sollten nicht zwangsläufig das günstigste, sondern das nachhaltigste Angebot wählen dürfen. Dafür nötig sind jedoch klare rechtliche Rahmenbedingungen, mehr Transparenz sowie einheitliche Standards, so wie im Aktionsplan der High-Level Expert Group on Sustainable Finance vorgeschlagen. Zudem gilt es, durch die richtigen Förderinstrumente, private Investitionen auszulösen und Investitionsentscheidungen so zu lenken, dass sie zur Dekarbonisierung unserer Gesellschaft beitragen.
Durch das Programm führte Ingmar Jürgens vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
Simon Schäfer-Stradowsky (IKEM):
Klimafinanzierung – Gemeinden als Schlüssel zur Klimawende
Aleksandra Novikova (IKEM):
Financing models for energy efficiency in public infrastructure